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KIT baut neues Technologiezentrum

KIT baut neues Technologiezentrum
KIT baut neues Technologiezentrum

Das Karlsruhe Center for Optics and Photonics (KCOP) nimmt Gestalt an. Im neuen Technologiezentrum des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) werden künftig Forschungsgruppen an Themen arbeiten, die Licht bzw. Photonen für vielfältige Anwendungen nutzen.

 

Dazu gehören zum Beispiel hocheffiziente Photovoltaik, 6G-Kommunikation und Glasfasernetze, neuartige Quantensensoren und supraleitende Detektoren sowie extrem schnelle 3D-Bilderfassung und hochauflösende Mikroskopie für die Lebenswissenschaften. Die Einweihung des 56 Millionen Euro teuren Gebäudes ist für Anfang 2026 geplant.

 

„Wissenschaft braucht inspirierende Orte wie das KCOP, wo Expertise, Exzellenz und ausgezeichnete Laborausstattung sowie disziplinenübergreifende Zusammenarbeit aufeinandertreffen“, sagte Professor Oliver Kraft, Vizepräsident für Forschung des KIT, beim Richtfest des neuen Gebäudes am 1. Dezember 2023. „Synergien, Ideen und Innovationen können so einfacher Form annehmen und letztlich einen wichtigen Beitrag zur technologischen und digitalen Souveränität Deutschlands leisten.“

 

Optik und Photonik gehören zu den Schlüsseltechnologien unserer modernen Gesellschaft. Egal ob Glasfaser, Photovoltaik, Sensoren, Mikroskope, Mikrochips oder Nanomaterialien, sie alle haben mit der Nutzung des Lichts zu tun. „Unsere Technologien sind essenzielle Bestandteile der Energiewende, der Digitalisierung und Vernetzung oder der Datenaufnahmen in Industrie und Wissenschaft“, sagt Christian Koos, Professor am Institut für Photonik und Quantenelektronik sowie am Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT und wissenschaftlicher Leiter des KCOP.

 

Um Spitzenforschung in diesen Feldern zu betreiben, seien exzellente Laborbedingungen und eine exzellente Laborausstattung notwendig, so Koos. Nicht nur seien die benötigten Geräte hochspezialisiert, auch die Räumlichkeiten müssten besondere Anforderungen erfüllen, ergänzt Dr. Lothar Hahn, Projektmanager des KCOP: „Wir brauchen zum Beispiel Reinräume, also Räume mit sehr wenigen Partikeln. Warum das wichtig ist, zeigt ein Vergleich: Ein menschliches Haar ist etwa zwanzigmal dicker als eines unserer Bauteile. Jeder Partikel würde unsere Bauteile zerstören.“

 

Diese Rahmenbedingungen zu erhalten sei jedoch aufwendig. Bisher stehen an verschiedenen Instituten des KIT kleinere, teils veraltete Reinräume zur Verfügung. Das KCOP will neue Maßstäbe setzen und Synergien nutzen. „Forschungsgruppen können ab 2026 eine international herausragende Technologieplattform mit rund 2.000 Quadratmetern Reinraum- und Laborfläche sowie einem Pool an Geräten nutzen, die dank gemeinsamer Verwendung effizienter betrieben werden können“, so Koos. Da es nur wenige Orte in Europa gebe, an denen wie in Karlsruhe Optik und Photonik eigens studiert werden können, werde das KIT mit dem KCOP noch attraktiver für Forschende, Studierende sowie für Industriepartner.

 

Besonders interessant sei laut Christian Koos außerdem, dass sich am KCOP Forschende verschiedener Fachrichtungen unter einem gemeinsamen Dach begegnen und austauschen können: „KCOP wird eine ganz neue interdisziplinäre Dynamik entfachen.“ Das Technologiezentrum steht hauptsächlich Instituten des KIT zur Verfügung, es sollen jedoch auch externe Forschungsgruppen dort arbeiten können. Die geplanten Themenfelder reichen von erneuerbaren Energien über neuartige Kommunikationstechnologien und Quantenbauteile bis hin zu Lebenswissenschaften, digitaler Fabrikation auf der Nanoskala und maßgeschneiderten Materialien.

 

Die Helmholtz Gemeinschaft fördert den Neubau mit rund fünfzig Millionen Euro, weitere sechs Millionen kommen vom KIT. Bisher sei die Baustelle im Zeit- und Kostenplan. Bereits bei der Planung sei darauf geachtet worden, den Silber-Standard im „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zu erreichen, unterstreicht Lothar Hahn. Spezielle Maßnahmen seien unter anderem eine hohe Dichtigkeit des Gebäudes, eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung sowie die Verwendung von Recyclingmaterial und umweltverträglichen Baustoffen. Die Abwärme eines anderen Großexperiments in Standortnähe lasse sich zum Heizen des Gebäudes nutzen.

 

(Fotos: Sandra Göttisheim/KIT/Nickl & Partner)

 

www.kit.edu

 

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