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Forum Musikwirtschaft fordert Zukunft für den KulturPass

Seit dem 14. Juni 2023 können Achtzehnjährige mit einem digitalen Budget von 200 Euro auf kulturelle Entdeckungsreise gehen. Mit der fehlenden Budgetierung im Haushaltsentwurf der Bundesregierung steht die Fortführung des Projektes jedoch in Zweifel.

 

Parlamentarier sollten sich jetzt für ein deutliches Signal in Richtung junge Erwachsene und Kulturbranche stark machen, meint das Forum Musikwirtschaft, eine Allianz aus sieben Verbänden des Wirtschaftsbereichs - BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft), BVMI (Bundesverband Musikindustrie), DMV (Deutscher Musikverleger-Verband), IMUC (Interessenverband Musikmanager & Consultants), LiveKomm (Verband der Musikspielstätten in Deutschland), SOMM (Society Of Music Merchants) und VUT (Verband unabhängiger Musikunternehmerinnen). Die Fortsetzung des KulturPasses sei eine zentrale Maßnahme, um das Erleben von Kulturangeboten nach der Pandemie zu revitalisieren, weiter zu stärken und damit gleichzeitig die jungen Erwachsenen wie die Kulturschaffenden zu unterstützen.

 

Der KulturPass ermöglicht jungen Erwachsenen einen einfacheren Zugang zu lokaler Kultur - unabhängig vom Geldbeutel. Für die Kulturanbieter wiederum sorgt der Nachfrageanschub für eine Neubelebung nach den einschneidenden Corona-Jahren. Nicht zuletzt in seinen Wahlprüfsteinen zur Bundestagswahl 2021 und anlässlich der letztjährigen Musikwirtschaftskonferenz hatte das Forum Musikwirtschaft dieses deutliche Signal in Form eines KulturPasses gefordert und seither die praktische Umsetzung unterstützt.

 

Neben Büchern und weiteren Kulturprodukten sind insbesondere Konzerte, Tonträger, Noten und Musikinstrumente Teil des Angebotes für alle jungen Menschen. Laut Aussage der Bundesregierung haben seit der Veröffentlichung der KulturPass-App bereits über 200.000 Achtzehnjährige ihr Budget mit der eID freigeschaltet; knapp acht Millionen Euro wurden seither umgesetzt. 

 

Daher ist es nach Ansicht des Forum Musikwirtschaft verwunderlich, dass die Bundesregierung ihrem erfolgreichen Projekt im Haushaltsentwurf zunächst keine Fortsetzung gewähren wollte. Gerade nach dem positiven Start sei eine Verstetigung sinnvoll, um nachhaltige Wirkungen zu erzielen. Für die Zukunft des KulturPasses komme es nun auf das Engagement der Parlamentarier an.

 

In der Fortsetzung bleibe die enge Zusammenarbeit mit den Kulturanbietern wichtig, um praktische Hürden frühzeitig zu erkennen und aus dem Weg zu räumen, so der Tenor des Forum Musikwirtschaft. Außerdem gelte es, die Grundidee zu stärken und noch mehr jungen Erwachsenen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Lust auf kulturelle Vielfalt zu machen und dabei auch das Interesse an bisher weniger nachgefragten Kulturangeboten zu erhöhen.

 

Um diese Neugier zu wecken, seien begleitende pädagogische Angebote ebenso wichtig wie möglichst niedrigschwellige Zugänge; dies betreffe vor allem bürokratische und technische Hürden (etwa die Freischaltung des digitalen Personalausweises). Denkbar sei auch, die Länder in ihrer Kulturkompetenz stärker in die Pflicht zu nehmen, aktiv an der Verbreitung und am Erfolg des Projektes mitzuwirken.

 

In enger Zusammenarbeit mit der Expertise der Branche sollte zudem stärker auf ungewollte, marktverzerrende Auswirkungen geachtet werden (beispielsweise die Schaffung einer „Preisdumping-Datenbank“ im Bereich des Musikfachhandels), um die gewünschte Stärkung der Kreativwirtschaft nicht in Teilbereichen auszuhebeln.

 

www.forum-musikwirtschaft.org

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