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BKM unterstützt DTHG-Zertifizierung: Prüfung der Luftqualität für Spielstätten ab sofort kostenfrei möglich

Kulturstaatsministerin Claudia Roth stellt neue Mittel für die Prüfung der Luftqualität in öffentlichen Räumen von Kultureinrichtungen zur Verfügung. Durch die Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ist die DTHG-Zertifizierung für Theater, Konzerthäuser und Kinos mit raumlufttechnischen (RLT-)Anlagen und sitzendem Publikum ab sofort kostenfrei möglich.

 

Betreiber von Kultureinrichtungen können seit heute das Zertifikat der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft (DTHG) über die Luftqualität und Hygiene in ihren Räumlichkeiten kostenfrei beantragen. Die Antragsteller durchlaufen ein Zertifizierungsverfahren, in dessen Rahmen die Einhaltung bundesweit einheitlicher Hygiene- und Lüftungsmaßnahmen von einem Expertenteam überprüft wird. Mit dem Zertifikat wird bestätigt, dass die Hygienevorgaben eingehalten werden und das Risiko aerosolbasierter Infektionen, wie beispielsweise mit SARS-CoV-2, in den geprüften Räumen minimal ist.

 

Die Erfahrungen mit dem Pilotprojekt der DTHG in Nordrhein-Westfalen zeigen auch, dass das Zertifizierungsverfahren in hohem Maße zur Sensibilisierung für erforderliche Lüftungszeiten geführt hat und dadurch ein Einsparpotential von bis zu fünfzig Prozent beim Strom- und Wärmeverbrauch eröffnet wird, ohne die notwendige Lufthygiene zu gefährden.

 

Das Zertifikat richtet sich in erster Linie an Kulturveranstaltungsorte mit sitzendem Publikum, wie Theater, Konzert- und Opernhäuser oder Kinos. Mit einer Urkunde und einem Logo können zertifizierte Einrichtungen vor Ort und in ihrer Online-Kommunikation über die erfolgreiche Prüfung informieren. Vergeben wird das Zertifikat von der DTHG, welche über langjährige Expertise in Fragen der Hygiene in Veranstaltungshäusern verfügt.

 

Das Zertifizierungsverfahren steht grundsätzlich jedem Anbieter von Zertifizierungsleistungen offen, der das dem Zertifikat zugrundeliegende, bundesweit einheitliche Prüfreglement anwendet. Für das Zertifizierungsverfahren stellt Staatsministerin Roth Mittel in Höhe von bis zu sechs Millionen Euro aus dem Rettungs- und Zukunftspaket Neustart Kultur zur Verfügung, damit die Zertifizierung für berechtigte Einrichtungen kostenfrei bleibt. Interessierte Kulturbetriebe können die DTHG-Zertifizierung voraussichtlich bis zum 30. Juni 2023 beantragen. Alle Informationen zur Beantragung des Zertifikats sind unter www.lueftung.dthg.de verfügbar.

 

Staatsministerin Claudia Roth erklärt hierzu: „Kultureinrichtungen haben seit Beginn der Pandemie vorbildliche Hygienekonzepte entwickelt und ganz erhebliche Investitionen zum Beispiel in die Lufthygiene ihrer Räumlichkeiten getätigt. Zugleich waren sie von den zur Pandemiebekämpfung ergriffenen Maßnahmen in besonderem Maße betroffen. Daher freue ich mich, dass das Zertifikat der DTHG diese Bemühungen honoriert. Damit können wir auch dem Publikum zeigen, dass der Besuch in Theatern, Konzertsälen und Kinos sicher ist, und leisten zudem einen Beitrag zur nachhaltigen Stabilisierung der Branche.“

 

Der Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft, Wesko Rohde, ergänzt: „Das hier vorgelegte Zertifizierungsverfahren soll schnelle und verbindliche Informationen an die Betreibenden von Theatern, Kinos und vergleichbaren Spielstätten geben. Als praxisnahes Werkzeug soll es das Vertrauen in die Spielorte der Kultur wiedergewinnen helfen und die Sicherheit der Orte mit spezieller Expertise nachweisen und der Öffentlichkeit kenntlich machen.“

 

Direktor und Professor im Umweltbundesamt, Dr. Heinz-Jörn Moriske, der den Prozess von Anfang an begleitet hat, erklärt: „Mit den vorgelegten lufthygienischen Prüfungen und -zertifikaten gelingt es, Kultureinrichtungen auch bei eventuell weiter steigenden Infektionsfallzahlen im Verbund mit anderen Schutzmaßnahmen im Herbst und Winter geöffnet zu halten und dem Publikum ein sicheres Gefühl beim Besuch der Einrichtungen zu geben.“

 

Das Zertifikat baut auf den bundesweit einheitlichen Handlungsempfehlungen für Hygiene- und Lüftungsmaßnahmen von Kulturbetrieben auf, die Staatsministerin Roth am 7. März 2022 veröffentlicht hat. Die Empfehlungen waren von mehreren Wissenschaftlern und Branchenvertretern auf Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und unter Mitwirkung des Umweltbundesamtes erarbeitet worden. Den Ausgangspunkt bildeten Studienergebnisse, wonach Kulturveranstaltungsräume unter bestimmten Voraussetzungen - leistungsfähige Lüftungsanlage, ausreichender Abstand, Tragen von Masken - auch in einer andauernden Pandemie so betrieben werden können, dass das Infektionsrisiko in ihnen minimal ist.

 

Neben der Zertifizierung wurde für Kultureinrichtungen zugleich die Möglichkeit geschaffen, eine Selbstprüfung ihrer Hygienemaßnahmen vorzunehmen und diese durch ein Label bestätigen zu lassen. Die Selbstprüfung erfolgt durch eine digitalisierte Checkliste auf der Webseite der DTHG, die den Nutzern in Form eines Online-Formulars zur Verfügung gestellt wird.

 

www.dthg.de

 

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