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Corona: Fünf Messe-Forderungen des AUMA an Bund und Länder

Corona: Fünf Messe-Forderungen des AUMA an Bund und Länder

Die Messewirtschaft in Deutschland fordert von der neuen Bundesregierung klare „Messe-Machbar-Regeln“ für den Jahresauftakt 2022. Von heute an sind bis zum Frühlingsanfang gut 130 Messen in Deutschland geplant, der Großteil davon mit starker internationaler Ausrichtung. Mehr als ein Dutzend Messen für 2022 sind verschoben oder abgesagt. Der Grund hierfür sei „inkonsistente Politik“.

 

„Hilfspakete in Milliarden-Höhe wären verzichtbar, wenn die Bundes- und Landesregierungen durch vorausschauende Politik für Klarheit sorgen würden - auch in dieser Pandemie“, sagt Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Messewirtschaft (AUMA). „Eine Entscheidung im Winter hat Sogwirkung im Sommer. Unterlassene Entscheidungen im Sommer wirken im Pandemie-Winter doppelt nach. Die Lage ist dramatisch. Der wirtschaftliche Schaden in der Messebranche wird 2021 noch höher ausfallen als 2020.“

 

Stand heute sind Messen in drei Bundesländern neuerlich untersagt. Mancherorts seien Messen durch diverse Beschränkungen kaum mehr wirtschaftlich machbar. 71 Prozent der geplanten Messen wurden 2021 abgesagt, 2020 waren es 68 Prozent. Der gesamtwirtschaftliche Verlust summiere sich mittlerweile auf 46,2 Milliarden Euro seit Beginn der Pandemie: Waren es im vergangenen Jahr allein -21,8 Milliarden Euro, kämen 2021 mindestens noch einmal 24,4 Milliarden Euro Schaden hinzu.

 

„Unser Wirtschaftszweig ist die am härtesten betroffene Branche dieser Pandemie“, so Holtmeier weiter. „Der Handelsplatz Messe erlebt derzeit seine größte Erschütterung. Noch nie hatten gut geplante Messeprogramme so wenig Bestand. Noch nie mussten Messen durch Absicherungsprogramme aufgefangen werden. Noch nie haben den Wirtschaftszweigen ihre Branchen- und Leitmessen derart gefehlt.“

 

An der Messewirtschaft hingen 230.000 Jobs in Deutschland, 165.000 Arbeitsplätze seien durch das Auf und Ab gefährdet. Die Rückkehr des internationalen Publikums sei der entscheidende Faktor für die Erholung des Messelandes Deutschland als Standort für zwei Drittel aller Leitmessen der Weltwirtschaft. Wirtschaftliche Erholung sei erst möglich, wenn die internationalen Reisebeschränkungen aufgehoben werden, die „Impfzauderei“ ende und die Politik Messen möglich mache, erklärt Holtmeier. „So leid es uns tut, 100 Tage Schonzeit können wir nicht geben. Wir fordern Robert Habeck zum sofortigen Handeln auf!“

 

Fünf Forderungen der Messewirtschaft begleiten den Amtsantritt des neuen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck:

Der Sonderfonds Messen solle um einen Absicherungsfonds für Aussteller und Messedienstleister ergänzt werden. Das bisherige Programm liefe ins Leere. Investitionen von ausstellenden Unternehmen seien nicht abgesichert.

Kleine und mittelständische Unternehmen müssten stärker unterstützt werden: mit einem eigenständigen Messe-Inlandsförderprogramm von wenigstens 30 Millionen Euro im Jahr 2023. Die Förderung junger, innovativer Unternehmen müsse ausgeweitet werden.

Die Niederlande und Österreich machten es bereits vor: Auch in Deutschland müssten Menschen als geimpft gelten, die bereits mit anerkannten Vakzinen der Weltgesundheitsorganisation geimpft worden sind.

Es brauche eine konzertierte Aktion der deutschen Auslandsvertretungen mit der deutschen Messewirtschaft, um für den internationalen Messestandort zu werben. In anderen Ländern gebe es bereits gezielte Programme, um internationale Fachbesucher auf den Heimatmarkt zu leiten.

Der Weg aus dieser Pandemie sei das Impfen. Um zu Stabilität und Planbarkeit zurückkehren zu können, unterstütze die Messewirtschaft „nachdrücklich“ die Einführung der allgemeinen Impfpflicht gegen Corona, „je früher, umso besser“. Es brauche außerdem eine umfassende Corona-Strategie, die für alle einfach verständlich ist. Die beschleunigte und niedrigschwellige Erst-, Zweit- und Booster-Impfung müsse der Kern sein. Flankiert werden müsse die Strategie von konsequenter Umsetzung und der Kontrolle staatlicher Maßnahmen.

 

(Foto: Hinte Messe und Ausstellungs GmbH/Nico Herzog)

 

www.auma.de

 

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