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Corona: Forum Veranstaltungswirtschaft fordert „Freedom Day“

In zahlreichen Bundesländern können Großveranstaltungen wieder stattfinden. Die „dunklen Wolken des Flickenteppichs unterschiedlichster Regelungen für die Durchführbarkeit von Veranstaltungen“ seien allerdings nach wie vor nicht verschwunden, heißt es in einer Pressemitteilung des Forums Veranstaltungswirtschaft. Tourneen ließen sich unter diesen Vorzeichen nur mit erheblichen Hindernissen planen.

 

Nachdem das Robert-Koch-Institut seine bisherigen Zahlenangaben korrigiert und festgestellt hat, dass unter den Erwachsenen bereits bis zu 84 Prozent einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, stelle sich ein weiteres Mal die Frage, was noch geschehen muss, bis Veranstaltungen wieder ohne Einschränkungen stattfinden dürfen.

 

Der Bundesminister für Gesundheit rechnet erst im Frühjahr mit einem Ende der Pandemie, daher sei es derzeit „für eine Rückkehr zur Normalität noch zu früh“. Die deutschen Veranstaltungsunternehmen fordern indessen spätestens für den 1. Dezember dieses Jahres einen „Freedom Day“, also die Aufhebung aller Corona-Eindämmungsmaßnahmen. Damit finden sie sich im Einklang mit zahlreichen Ländern Europas sowie beispielsweise mit dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen.

 

Schließlich müsse „allen klar sein, dass Corona sich nicht einfach verabschieden wird, sondern dass die Gesellschaft - wie mit dem Grippe- oder dem Masern-Virus - für immer leben muss“, so das Forum Veranstaltungswirtschaft weiter. Viele europäische Länder hätten sich längst damit arrangiert und alle Beschränkungen aufgehoben. In Deutschland seien die Belegung der Krankenstationen moderat und die Inzidenzzahlen weitgehend konstant, die Impfquote steige täglich. Die Fortdauer von Einschränkungen erscheine daher zunehmend unangemessen.

 

Nationale und föderalistische Maßnahmen seien mangels hinreichender Kontrollen an den Landesgrenzen „schlichtweg eine Farce“. Sie täuschten eine Sicherheit vor, die es faktisch nicht gebe. Die Veranstaltungswirtschaft habe sinnvolle Maßnahmen des Bundes und der Länder immer unterstützt, soweit diese verhältnismäßig waren - die Aufrechterhaltung der Beschränkungen des Veranstaltungsbetriebs sei dies nicht. Bereits im Januar 2021 hat das Forum Veranstaltungswirtschaft Rahmenbedingungen für einen bundeseinheitlichen Infektionsschutz für Besucher von Veranstaltungsstätten erarbeitet, die allen Ministerien und auch dem Kanzleramt vorgelegt worden seien. Damit habe bereits im Frühjahr eine höchstmögliche Sicherheit für alle Veranstaltungsbesucher gewährleistetet werden können.

 

Nachdem nun allerdings „eine derart hohe Impfquote“ erreicht wurde und auch damit zu rechnen sei, dass spätestens am 1. Dezember 2021 alle Erstgeimpften ihre zweite Impfung erhalten haben, sei nicht mehr nachvollziehbar, „wieso die den Veranstaltungsbetrieb nach wie vor erheblich einschränkenden Restriktionen nicht endlich aufgehoben werden können“. Immer noch bleibe selbst bei Wahl des 2G-Modells mindestens einem Drittel des potentiellen Veranstaltungspublikums - nämlich den Ungeimpften - der Besuch von Veranstaltungen verwehrt.

 

Die Veranstaltungsunternehmen hätten dank der staatlichen Fördermaßnahmen die letzten zwanzig Monate „mehr schlecht als recht überlebt“ - im Gegensatz zu vielen Veranstaltungsdienstleistern, die zwischenzeitlich in andere Branchen abgewandert seien. Für die Veranstaltungsbranche sei das ein großes Problem, denn selbst wenn Konzerte und andere Events wieder uneingeschränkt stattfinden dürfen, werde das Fehlen dieser Experten „schwer zu kompensieren“ sein. Das Forum Veranstaltungswirtschaft erwarte daher von der amtierenden Bundesregierung, „unverzüglich dem letzten immer noch im Corona-Koma liegenden Wirtschaftszweig sein aktives Leben zurückzugeben“. Der Wirtschaftszweig fordert, dass „bis zum 1. Dezember 2021 alle Einschränkungen für die Durchführungen öffentlicher Veranstaltungen aufgehoben werden und damit ermöglicht wird, dass bereits in der Weihnachtszeit wieder kulturelle und andere Veranstaltungen stattfinden können“.

 

Das Forum Veranstaltungswirtschaft ist eine Allianz aus sechs Verbänden des Wirtschaftsbereichs: BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft), EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren), FAMA (Fachverband Messen und Ausstellungen), ISDV (Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft), LiveKomm (Verband der Musikspielstätten in Deutschland) und VPLT (Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik).

 

www.forumveranstaltungswirtschaft.org

 

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